Schlaues Vogelhirn: Nervenzellen zählen, nicht die Größe

Vögel verfügen zwar über kleine Gehirne, können aber wie dieser Goffin-Kakadu komplexe Aufgaben meistern.

Komplexe Denkvorgänge erfordern ein großes Gehirn und das Vorhandensein eines Neocortex (Großhirnrinde) – so die gängige Meinung. Warum sind Rabenvögel und Papageien dann so schlau? Ihre Gehirne sind klein und ohne kortikalen Schichtaufbau. Trotzdem erkennen sie sich im Spiegel, bauen Werkzeuge, planen für die Zukunft – so wie das Schimpansen können. Dies liegt an der Zahl der Neuronen und ihrer strukturellen Organisation und weniger an der Größe des Gehirns, betonen Bochumer Forscher in ihrer aktuellen Studie.

Von der Erdbebenforschung zu Hirnuntersuchungen

Forscher entwickeln Algorithmen aus der Erdbebenforschung weiter, um Ultraschalluntersuchungen des Gehirns zu ermöglichen.

Bislang ließ sich Ultraschall nicht für Hirnuntersuchungen einsetzen, denn die Knochen der Schädeldecke dämpfen und reflektieren die Schallwellen stark und verhindern die korrekte Darstellung des Organs. Geophysiker und Mediziner arbeiten an einer Lösung, indem sie Methoden aus der Erdbebenforschung für die medizinische Bildgebung weiterentwickeln. Ihr Ziel ist nicht nur die dreidimensionale Abbildung des Gehirns, sondern die Unterscheidung von gesundem und krankem Gewebe.

Figaro lernt Golfspielen

Schlaue Kakadus – sie erfinden ihre eigene Technik, um den Stock zu greifen und den Ball zu treffen.

Antonio José Osuna Mascaró zeigt, wie Figaro, ein Goffin-Kakadu, spielerisch den Umgang mit Werkzeugen lernt. Für sein Experiment ließ sich der Wissenschaftler vom Messerli-Forschungsinstitut an der Veterinärmedizinischen Universität Wien vom Golfspiel inspirieren.

Computer: Rechnen wie ein Gehirn

Energieeffiziente Computerberechnungen: Funktion und Speicher im selben Bauteil.

Neuronale Netze sind schön und gut, aber eine der größten Herausforderungen besteht darin, Gedächtnis und Signalverarbeitung an einem Ort zu integrieren. Denn genau das tut das menschliche Gehirn. Jetzt haben schwedische Forscher eine Studie veröffentlicht, in der es ihnen zum ersten Mal gelungen ist, Gedächtnis- und Rechenfunktionen in ein und derselben Komponente zu vereinen. Den Forschern zufolge wird diese Entdeckung schnellere, einfacher zu bedienende und weniger energieaufwändige Technologien ermöglichen.